BUNDjugend  

Nachhaltiges Sommercamp „NaSo!“ 2020

Im August 2020 hat die BUNDjugend Sachsen-Anhalt zum dritten Mal ein Nachhaltiges Sommercamp für ihre Aktiven veranstaltet. Bei diesem NaSo!-Camp war einiges anders als in den vorherigen Jahren. Wir fanden uns während der Planung oft zwischen Informationen zum Infektionsgeschehen und neuen Maßnahmenverordnungen wieder – immer in dem Wissen, dass die nächste Verordnung all unsere Pläne in Frage stellen könnte.

Schlussendlich ist es uns jedoch geglückt, ein tolles Camp stattfinden zu lassen – nur mit etwas weniger Kuscheln und mehr Desinfektion, als wir uns gewünscht hätten.

In diesem Jahr hatten wir das wohl unabhängigste NaSo!-Camp: Die Freie Feldlage stellte uns eine Wiese am Waldrand, eine Außenküche und sanitäre Anlagen zur Verfügung, und damit waren wir auf uns allein gestellt. Auch alle Workshop-Referent*innen kamen in diesem Jahr aus den Reihen der Teilnehmenden.

Unsere Gastgeberin, die Freie Feldlage, ist ein Gemeinschaftsprojekt bei Harzgerode. Die Bewohner*innen renovieren dort ein ehemaliges Klinikgebäude und möchten Alternativen für ein nachhaltigeres Zusammenleben aufzeigen.

So haben wir auch gern die Möglichkeit genutzt, eine Geländeführung mitzumachen und mehr über das Leben in ihrer Gemeinschaft zu erfahren.

Auch bei uns stellte sich schnell ein Gefühl von Gemeinschaft ein – schon nach einer gemeinsamen Anreise fühlten sich viele in der Gruppe angekommen. Dieses Gefühl von Zusammenhalt bestimmte die Atmosphäre während des gesamten Camps. So übernahmen alle gemeinschaftlich Verantwortung für anstehende Aufgaben. Beim gemeinsamen Kochen in der Außenküche etwa blieb auch viel Zeit für interessante Gespräche. Workshops über gewaltfreie Kommunikation, Circling und Authentic Relating und Ideologien im Umweltschutz boten dafür einige Inspiration. Im Anschluss hatten wir oftmals lebendige, manchmal hitzige Diskussionen mit spannenden neuen Denkanstößen.

Auch wer sich für Naturerlebnisse begeistert, kam im Camp auf seine*ihre Kosten: Ob bei der Outdoor-Kaltdusche im Wald, den Nächten im Zelt, oder bei Geländespielen und Wildnispädagogik-Elementen im Wald.

Die Geländespiele und auch alles andere forderten uns einiges an Kreativität ab, um das Camp coronakonform zu gestalten. Um berührungsfrei und mit mehr Abstand zu spielen, haben wir uns kurzerhand anderthalb Meter lange Stäbe aus Papier gebastelt.

Trotz der Abstände haben wir in sieben Tagen eine kuschelige Atmosphäre und ein vertrautes Miteinander entwickelt.

Zurück zu Hause mussten wir uns erstmal wieder umgewöhnen: Auf einmal waren da nur noch wenige Menschen am Frühstückstisch, die Weckgeräusche am Morgen klangen nach Stadt, und sicher ist der eine oder die andere auch nochmal panisch zurück ins Bad gelaufen – bei den Komposttoiletten musste man nicht auf die Spülung drücken.